Chronik der Rothaus Brauerei
Chronik der Rothaus-Brauerei
I. Die Anfänge rund um die Brauereigründung
Um die Gründung der Brauerei Rothaus im Jahre 1791 ranken sich eine Reihe von Legenden, die man untersuchen muss, bevor man sich mit der Brauerei selbst beschäftigt.
Eine dieser Legenden lautet: Die Brauerei wurde vom Kloster St. Blasien gegründet, um die grassierende Alkoholsucht unter der männlichen Landbevölkerung zu bekämpfen.
Eine andere Legende lautet: Dass die Brauerei in Rothaus gegründet wurde, war reiner Zufall, eigentlich hätte sie im benachbarten Bonndorf stehen sollen.
Weiterhin hält sich hartnäckig die Behauptung: Das Bier damals hat ganz anders geschmeckt als heute. Wenn es heute auf den Markt käme, - kein Mensch würde es trinken.
Und eine weitere Vermutung schließlich lautet: Vor der Rothaus-Brauerei stand an der gleichen Stelle bereits seit längerem eine Wirtschaft, die auch ihr eigenes Bier braute.
Wir werden sehen, was es mit diesen Thesen auf sich hat.
Die Wirtschaft „Zum Rothen Haus“
Um der letzten Frage zuerst nachzugehen: Was stand vor 1791 an jener Stelle, an der heute die Rothaus-Brauerei steht? An dieser Frage haben sich schon manche die Zähne ausgebissen. Sie ist historisch zuverlässig auch nicht mehr zu beantworten, denn die Aktenlage war schon schlecht, als 1930 der Grafenhausener Heimatforscher Joseph Hässler sich auf die Spurensuche machte. Und sie ist heute kaum besser geworden.
Einen unbewohnten, schwarzen Urwald, soviel ist jedenfalls klar, darf man sich nicht vorstellen. Im Gegenteil. Die wichtige Handelsstraße des Mittelalters, die von Freiburg durch das Höllental über Grafenhausen bis nach Waldshut führte, machte diesen abgeschiedenen Winkel der Welt zu einer geschäftigen Zwischenstation. Als sozusagen höchstgelegener Punkt auf dieser Route lud Rothaus geradezu zum Verschnaufen ein. Es lag außerdem auf halbem Wege zwischen dem mächtigen Kloster St. Blasien und dessen neu erworbener Herrschaft Bonndorf. Und deshalb wundert es nicht, dass an genau der Stelle, wo heute die Brauerei ihr markantes Giebelhaupt erhebt, damals eine Gastwirtschaft stand: Die Wirtschaft zum „Rothen Haus“.
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