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Darum geht es:

Kein Berufsstand wurde im Dritten Reich annähernd so hartnäckig verfolgt wie der katholische Klerus. Zugleich überstand keine gesellschaftlich relevante Institution das Dritte Reich ähnlich unbeschadet wie die katholische Kirche. Zwischen diesen beiden so widersprüchlich scheinenden Polen bewegt sich die vorliegende Untersuchung. Anhand zahlreicher Einzelschicksale aus den Pfarreien der Erzdiözese Freiburg werden die bewegten Jahre zwischen 1933 und 1945 nachgezeichnet. Das Bikld, das dabei entsteht, zeigt einen Berufsstand, der in seiner großen Mehrheit "wenn nicht begeistert, so doch immerhin zustimmende" den "nationalen Aufbruch" von 1933 begrüßte. Später dann, als wegen jeder unvorsichtigen Äußerung im Religionsunterricht oder in der Predigt die katholischen Pfarrer mit systematischer Willkür angeschwärzt, verfolgt, verjagt und verurteilt wurden, da gab es die, die sich duckten, die, die resignierten, aber auch solche, die sich wehrten. Dies gilt vor allem für das diplomatisch agierende Erzbischöfliche Ordinariat in Freiburg, das jedoch den "gottlosen Bolschewismus" bis zuletzt als das größere Übel ansah und sich deshalb nie zum aktiven Widerstand gegen die Nationalsozialisten entschließen konnte.
Ergebnis: Politischen Widerstand gab es im katholischen Klerus zwar nicht, dafür aber mutigen und erfolgreichen institutionellen Widerstand. Dieses Buch deckt viel Versagen auf, aber es sucht und findet auch Erklärungen und damit Verständnis. Keine plumpe Abrechnung, sondern eine differenzierte Analyse, die auch katholisch-klerikalem Verhalten der Gegenwart zu besserem Verstehen verhilft.