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Dr. Roland Weis
Neustadt / Schwarzwald
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Der Hochschwarzwald beherbergte in seiner Geschichte nahezu 40 Burgen und Festungen. Die meisten sind vom Erdboden verschwunden. Von einigen weiß man nur durch Sagen und Ortsüberlieferungen, andere sind in Flur- und Gewannnamen erhalten geblieben. Nur Wenige begegnen uns heute noch als Ruinen. Der Journalist und Historiker Roland Weis hat all diesen untergegangenen, vergessenen und verfallenen Burgen nachgespürt. Er hat nahezu jeden Burgplatz im Gelände ausfindig gemacht. Er hat Quellen ausgewertet, archäologische Überreste dokumentiert, Indizien zusammengefügt und daraus eine verblüffende Gesamtschau zusammengestellt. Alte Rittergeschlechter werden lebendig, die Verkehrs- und Herrschaftsverhältnisse aus dunkler Vergangenheit kommen ans Licht, Aufstieg und Untergang der frühen Herren des Hochschwarzwaldes werden beleuchtet. „Burgen des Hochschwarzwaldes“ fasst den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen und wagt sich auf 240 reich illustrierten Seiten auch an noch offene und strittige Fragen der regionalen Burgenforschung.
Burgen im Hochschwarzwald, Thorbecke Verlag, Ostfildern, 240 Seiten, ISBN 978-3-7995-1368-5, Preis: 29 Euro
Den Hochschwarzwald bringt man kaum mit Burgen oder Burgruinen in Verbindung. In der Tat mangelt es an vorzeigbaren Objekten. Die prächtigen Ruinen oder gut erhalten gebliebenen Schlösser, die wir aus anderen Regionen Badens kennen, sucht man hier vergebens. Nach dem allgemeinen Empfinden ist der Hochschwarzwald nahezu burgenleer. Es gibt nichts, was man ernsthaft als Attraktion vorzeigen könnte. Die aufragenden Bergfriede der Roggenbacher Schlösser im Steinatal, für die es neuerdings Sanierungszusagen des Landes gibt, sind die noch am besten erhaltenen Überreste mittelalterlicher Herrensitze im Untersuchungsgebiet. Ihre Ruinen bilden die einzige Burgstelle, die aus romantischer und touristischer Sicht überhaupt einen Besuch lohnt.
Archäologische Befunde ergeben hingegen bereits einen deutlich umfangreicheren Fundus. Immerhin Mauerreste und sichtbare Spuren haben die Jahrhunderte von den einstigen Burgen Zindelstein (Bregtal), Neufürstenberg (Hammereisenbach), Urach (Lenzkirch), Neu-Tannegg (Boll), Stallegg und Neu Blumegg (Göschweiler), Falkenstein (Höllental) und Wiesneck (Buchenbach) übrig gelassen, um nur die wichtigsten zu nennen. Leider ist es um Erhalt und Pflege dieser Ruinen nicht besonders gut bestellt. Nimmt man nun auch noch schriftliche Quellen, Ortsüberlieferungen, namenkundliche Belege und weitere Indizienbeweise hinzu, so erweitert sich der Kreis beachtlich. Die Liste umfasst am Ende mehr als dreißig gesicherte oder vermutete einstige Burgplätze.